Vom Marsch zum Hit
07.06.2005

WEIPERATH (doth). Wenn Weiperath seine Erasmus-Kirmes feiert, ist der Musikverein stets der Veranstalter. Der Verein feierte diesmal unter der Schirmherrschaft der Europaabgeordneten Christa Klaß sein 40-jähriges Bestehen. Auch zahlreiche Ehrungen standen an.

Alles Gründungsmitglieder: Hans-Walter Schmitz, Erhard Reinhard, Wilhelm Feilen, Alois Peters und Günter Schmitz (von links) haben von Georg Sauer (rechts) den Landesehrenbrief mit Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktives Musizieren erhalten. Foto: Herbert Meilchen
Fünf Gründungsmitglieder erhielten Landesehrenbriefe mit Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktives Musizieren. Es sind Wilhelm Feilen, Alois Peters, Erhard Reinhard, Günter Schmitz und Hans-Walter Schmitz.

Ehrenzeichen des Kreisverbands in Silber für 20 Jahre aktives Musizieren erhielten Martin Boujong, Paul Buckenmaier, Birgit Ertz, Thomas Schütz, Achim Stein, Bernd Stein und Hans-Georg Stein.

Mit Ehrenzeichen in Bronze für zehn Jahre Musizieren wurden Manuel Bernard, Sabrina Buckenmaier, Natalie Donner, Christoph Feilen, Susanne Hegner, Viola Quint, Kerstin Reinhard, Sonja Schmitz, Anja Stein, Katharina Steinmetz und Claudia Steinmetz ausgezeichnet. Das Jugendehrenzeichen in Gold (zehn Jahre) erhielt Kathrin Reinhard. Jugendzeichen in Silber (fünf Jahre) erhielten Danny Bernard, Linda Feilen, Annika Reinhard und Sebastian Reinhard. Die Bundesdirigentennadel in Bronze mit Urkunde wurde dem vorherigen Dirigenten, Frank Arend, zuerkannt.

Wie war das so, als Steppke dem Musikverein beizutreten? Das fragte der Trierische Volksfreund Erhard Reinhard, Gründungsmitglied und mit 17 Jahren erstmals im Vorstand, sowie Trompeter Günter Schmitz, ebenfalls von Anfang an dabei und mit 27 Jahren Vorstandsarbeit Rekordhalter in dieser Disziplin. Schmitz war damals zwölf, Reinhard neun Jahre alt. Beide fanden: "Außer Fußball und dem neuen Musikverein gab’s ja in Weiperath nichts". In der Feuerwehr sei man ja sowieso gewesen.

"Am Anfang wurden viel mehr Märsche und Volksmusik gespielt", erinnern sich die beiden. Aber dabei blieb es nicht. Bereits in den frühen 70er Jahren tauchte der erste Hitparadentitel im Repertoire auf: "Wunderland bei Nacht" von Bert Kaempfert mit einem von Schmitz gespielten Trompetensolo. Danach hielten die deutschen Schlager reihenweise Einzug. Vom Schlager war es dann nur noch ein kleiner Sprung zu internationalen Erfolgen wie die von Abba, den Beach-Boys oder Boney M.

Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit, sagt ein Sprichwort. Dem Musikverein Weiperath kann das so schnell nicht passieren. Die "Musik-Azubis" mitgerechnet, sind derzeit rund ein Drittel der Aktiven unter 18 Jahre alt. Mittwochs ist Probe, und auch zu Hause nehmen die Musiker oft ihre Instrumente in die Hand. Selbst die Urlaubsplanung unterliegt dem Auftrittsplan des Orchesters. "Früher", so erinnern sich Reinhard und Schmitz, "mussten die Messinginstrumente vor jedem Auftritt immer noch geputzt werden". Heute sind sie lackiert.

Presse